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an den Wänden und in den Wandschränken stehen Stangen oder liegen
Keulen, Schläger und Bälle.
Neben der Turnhalle sind die Aborte. Daneben führt eiu großes
Tor auf deu städtischen Spielplatz.
An den Schulhof grenzen die Seminargärten. Es sind drei. Sie
sind im Osten, Süden, Westen und Norden von hohen lebenden Hecken
umgeben. Nach Süden liegt der Garten des Direktors. Neben dem
Direktorgarten nach Norden und hinter ihm nach Westen liegt der
Seminargarten. Der dritte Garten nach Norden gehört dem Schul-
diener. Der Garten des Direktors grenzt im Osten an den Schulhof,
im Süden an die Gärten der Prekerstraße, im Westen und Norden an
den Seminargarten. In der Mitte der Hecke ist eine Tür, die in den
Garten führt. Von hier aus geht ein breiter Weg bis fast an das Garten-
ende. Er teilt den Garten in zwei große Hälften. Von dem Hauptwege
zweigen nach rechts und links schmalere Wege ab. Sie teilen das Land
in Beete. Ein großes Beet geht am Westende ganz durch deu Garten
hindurch^ es trägt Beerensträucher. Die deu Hauptweg begleitenden
Beete sind mit Rosen und allerlei schönen Blumen bepflanzt. Man nennt
sie Zier- oder Blumenbeete. Auf den meisten Beeten steht Gemüse.
Salat, Spinat, Wurzeln, Zwiebeln, Erbsen, Bohnen, Radieschen, Kohl-
rabi, Kohl und Suppenkräuter sind da angepflanzt. Das ist der Gemüfe-
garten. Bei den Blumenbeeten finden wir noch Beete mit Johannisbeer-,
Himbeer- und Stachelbeersträuchern, mit Zwergobst und Erdbeeren. Das
ist der Zier- und Obstgarten. Eine hübsche Laube ladet zum Sitzen ein.
Neben und hinter dem Direktorgarten ist der Seminargarten. In
ihm arbeiten die Seminaristen. Hier lernen sie alle Gartenarbeiten. Sie
graben, hacken, pflanzen, säen und jäten auf den Beeten im Gemüse-
garten, beschneiden und Pflegen die Sträucher und Bäume, veredeln
Rosenwildlinge und halten den ganzen Garten in guter Ordnung. Hier
ist ein besonderer Teil, auf dem ihr allerhand Pflanzen und Kräuter
seht, die der Mensch gebraucht oder vor denen er sich hüten muß: Heil-
kräuter und Giftpflanzen. Es ist der Versuchsgarten. Der dritte Garteu
gehört dem Schuldiener. Auch in ihm sind Gemüse, Sträucher und
Bäume angepflanzt. Er liegt nördlich vom Seminargarten. Die Länge
und Breite der Gärten wird wie früher festgestellt.
Nun wenden wir uns dem Ausgang des Schulhofes zu. Er liegt
südlich vom Seminargebäude. Durch eine eiserne Pforte führt der Weg
auf die Hohenzollernstraße. Wir betrachten den Vorgarten. Er heißt
so, weil er vor dem Gebäude liegt. An der Hecke stehen Bäume und
Sträucher. Die Sträucher steheu zur Zierde da; man nennt sie Zier-
sträucher. Mitten durch den Vorgarten führt ein breiter Weg ins
Seminar. Vor dem Gebäude stehen zwei prächtige Tulpenbäume. Zur
Rechten und Liuken sind in der Mitte Rasenflächen und Beete mit Rosen-
stocken und schönen Blumen. Das sind die Blumenbeete. Nahe am
Hause stehen blühende Sträucher, unter ihrem Laub wachsen viele Veilchen.
In der Ecke ist eine schattige Laube. Durch eine Pforte gelangt man
zu der Direktorwohnung. Das Direktorhaus liegt ganz im Garten. Der
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Das Verhältniß der Pflanzenarten auf den Parallelen 68, 45 und 0 drückt A. v.
Humboldt durch die Zahlen 1, 4, 21 aus. Spitzbergen hat 30, Nowaja Semlja
90, Island 642, Dänemark 3024, Frankreich 6000, das tropische Amerika 13000
Pflanzenarten. — Aber nicht blos die Mannigfaltigkeit der Bildungen, sondern auch
die Schönheit und Vollkommenheit derselben nimmt von den Polen nach dem Äqua-
tor zu.
Es verhalten sich
die blütenlosen zu den Blütenpflanzen
die Monokotpledonen zu den Dikotyledonen
die Holzpflanzen zu allen Blütenpflanzen
in der kalten in der ge- in der hei-
Zone mäßigten Zone ßen Zone
wie 1 zu l, wie 1 zu 2, wie 1 zu 9,
wie 1 zu 3, wie 1 zu 4, wie 1 zu 6,
wie 1 zu 100, wie 1 zu 80, wie 1 zu 5.
Die nur einmal blühenden, Pflanzen sind in der gemäßigten Zone am zahl-
reichsten und nehmen nach dem Äquator hin ab.
3) Die Größe der Individuen nimmt von den Polen nach dem Äquator hin
zu. In der kalten Zone wachsen nur Sträucher, keine Bäume, in der gemäßigten
Zone weniger Bäume als in der heißen. Außerhalb der Tropen gibt es nur ein-
zelne bedeutend große Bäume, innerhalb derselben erreichen dagegen die Stämme fast
aller Bäume eine außerordentliche Höhe und Dicke und auch der Umfang der Krone
ist meist sehr beträchtlich. Palmen werden 150, die Wachspalme sogar 180, Gummi-
bäume in Äustralien 200, auf Tasmania 234, die Sebent Californiens über 300 F.
hoch, die Stämme der letztern haben bisweilen einen untern Durchmesser von 31,
die der virginischen Cypresse in Mexico von 30 — 37, die der Asfenbrodbäume in
Afrika bisweilen 90 — 120 F. Umfang. Am Nerbudda hat ein einziger Banianen-
baum einen ganzen Wald gebildet (Alexander der Große und sein Heer). Der Ka-
stanienbaum am Ätna. Pflanzen gleicher Familie, die in kältern Gegenden Gräser
oder Kräuter sind, treten in wärmern, zum Theil schon in Südeuropa, als Sträu-
cher und Bäume auf, z. B. das Rohr, die Hülsenpflanzen, die Malven, selbst die
Farnkräuter. Pflanzen, die in kältern Ländern strauchartig bleiben, sind in wär-
mern hochstämmige Bäume, z. B. die Birke. Der Weinstock hat bei uns ttur dünne,
südlich vom Kaukasus dagegen 3 —6 Zoll im Durchmesser haltende Stämme.
4) Die Blätter der Pflanzen werden von den Polen nach dem Äquator größer
und zusammengesetzter. Einfache schmale Nadeln haben die in kältern Ländern vor-
herrschenden Coniferen; größer, besonders breiter, jedoch meist einfach sind die Blätter der
sommergrünen Laubhölzer (Amentaceeu) der gemäßigten Zone, z. B. die der Magno-
lien Nordamerikas 1—2 Fuß lang, Vz F. breit; beträchtlich groß und oft vielfach
zusammengesetzt sind die Blätter der Pflanzen in der heißen Zone, z. B. die des Brod-
fruchtbaumes 1 — 3 F. lang, 8 Zoll breit, der Cocospalme 12 — 14 F. lang,
breit, der Weinpalme 13 F. lang, 9 F. breit, der Wachspalme 18—24 F. lang,
der Banane 10 F. lang, 1 F. breit, der Victoria regia, die rund sind und 5—6 F.
im Durchmesser halten. Die Nadeln der Coniferen sind in heißen Ländern länger
als in kältern, z. B. die der Tschelu-Fichte in Kaschmir 12, die der Weißtanne
kaum 1 Zoll lang. Die Laubhölzer haben in kältern Gegenden sommergrüne, breite
und zarte (Eichen, Buchen, Weiden), in wärmern immergrüne, dicke, lederartige
und glänzende (Citronen), in heißen immergrüne, große, besonders schön geformte,
mehr oder weniger stark behaarte, oft silberglänzende Blätter (Brodfruchtbaum).
Die Coniferen, Lärchen ausgenommen, tragen in allen Zonen das ganze Jahr
hindurch grüne Nadeln, behalten jedoch nicht beständig dieselben. Die Nadeln der
meisten haben eine drei-, die der Föhre eine vierjährige Dauer. Die abgefallenen
werden aber alsbald durch junge ersetzt. Die sommergrünen Laubhölzer der kalten
und gemäßigten Zone verlieren im„Herbste ihre Blätter und bekommen sie erst rm
-Frühjahre wreder. Je näher dem Äquator, desto größer wird die Zahl der immer-
grünen Laubhölzer. In Nordeuropa behalten von den einheimischen Holzpflanzen
nur Hülsen und Mistel ihr Laub, in Südeuropa dagegen die meisten, und innerhalb
der Wendekreise gibt es nur immergrüne Laubhölzer. Die letztern behalten jedoch
keineswegs beständig dieselben Blätter. Diese fallen vielmehr ab, wenn ihre Zett
gekommen ist, die des Baobab jedes Jahr einmal, die von Namariuckus Indica so-
gar zweimal, doch werden sie alsbald durch junge ersetzt und die Bäume sind also
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Namariuckus_Indica
Extrahierte Ortsnamen: Spitzbergen Island Dänemark Frankreich Amerika Polen Polen Äustralien Tasmania Afrika Nerbudda Südeuropa Polen Nordamerikas Weinpalme Tschelu-Fichte Kaschmir Nordeuropa Südeuropa
112
Magnolien 3—8" lange Blüthen. Am Äquator prangen zahlreiche hochstämmige
Bäume mit großen Prachtvollen Blüthen, die der Aristocholia am Magdalenenfl. von
4' Umfang, die der Rafflesia auf Java mit 3' Durchmesser und 10 Pfund schwer.
Die wohlriechendsten Blumen sind in der heißen Zone, nur nicht in Australien;
6) von den Polen nach dem Äquator werden die Früchte der Pflanzen immer
größer und köstlicher;
7) mit der Annäherung an den Äquator mehren sich die Pflanzen, die edle
Gewürze, kräftige Arzneimittel, köstliche Harze, wohlriechende Öele, wohlschmeckenden
Milchsaft, starke Gifte enthalten, überhaupt sehr mark- und saftreich sind;
8) in der kalten Zone ist der Boden mit dunkeln unansehnlichen Moosen und
Flechten, in der heißen mit Schmarotzer- und Schlingpflanzen bedeckt, das herrliche
Bild eines Wieseugrundes und eines blumigen Rasens ist beiden fremd;
9) die geselligen Pflanzen nehmen nach dem Äquator zu an Zahl ab. In den
heißen Ländern herrscht die größte Mannichfaltigkeit; Pflanzen zahlreicher verschie-
dener Arten stehen dicht neben einander, keine übt über die andere eine Herrschaft
aus, selten z. B. sieht man Wälder, die aus Bäumen derselben Art bestehen;
10) die Verschiedenheit der Vegetation nach den Jahreszeiten nimmt von den
Polen nach dem Äquator immer mehr ab. In kälteren Gegenden stirbt im Herbst
die Vegetation mit Äusnahme der Coniferen und Getreidearten ab, erwacht im Früh-
ling wieder und entwickelt sich mit der Zunahme der Wärme. Je weiter vom Äquator,
um so später treten das Äusschlagen der Blätter, die Blüthezeit und die Fruchtreife
ein. Selbst von dem Innern der Continente nach der Küste hin wird der Unterschied
in den Jahreszeiten geringer. In wärmeren Gegenden, wo der selten fallende Schnee
nicht liegen bleibt, versinkt nur ein Theil der Pflanzen in winterlichen Schlummer,
viele dagegen, wenigstens die vorherrschenden: Citrone, Lorbeer, Olive, Myrte,
Oleander, Granat, grünen, ja blühen sogar wenn auch weniger üppig im Winter
fort. Näher den Wendekreisen, wo gar kein Schnee mehr fällt, zeigt die ganze Vege-
tation ein immergrünes Klsid, doch ist sie während des Sommers der fles Winters
nicht gleich; im Sommer treten Pflanzengatlungen der heißen, im Winter der ge-
mäßigten Zone hervor, besonders ist dies bei den Kulturgewächsen der Fall. So
werden um Delhi während des Sommers Reis, Indigo, Baumwolle, Mais, wäh-
rend des Winters Weizen, Gerste, Hafer, Hirse, unsre Hülsenfrüchte, Rüben u. a.
gebaut. In der heißen Zone endlich ist die Vegetation das ganze Jahr hindurch
gleich, mlr während der Regenzeit üppiger; in wasserarmen Gegenden verlieren jedoch
einige Laubhölzer während der heißen Zeit ihre Blätter und bieten dann einen ebenso
traurigen Anblick wie unsre Wälder im Winter.
§. 201. Die Pflanzenzonen und -regionen nach A. v. Roon.
1) Die Zone der Banane zu beiden Seiten des Äquators in der Mitte
der Regenzone;
2) die Zone der immergrünen Laubhölzer und der Edelfrüchte im
subtropischen Wärmegürtel der nördl. und der südl. Halbk., etwa von je
einem Wendekr. bis zur Polargrenze der Regenzone;
3) die Zone des Weinstocks in den wärmern Gegenden der Zone des
veränderlichen Niederschlags beider Halbkugeln, außer in Amerika;
4) die Zone der europ. Getreidearten, der nördl. Wald- und Obst-
baume in der Mitte der Zone des veränderlichen Niederschlags in beiden
Halbkugeln etwa von da an, wo der Weinstock aufhört süße, vollkommen reife
Früchte zu tragen, fast bis zur Waldgrenze;
5) die Zone der Moose und der beerentragenden Gesträuche, bis
in die Schneezone beider Halbkugeln.
Die diesen Zonen entsprechenden 5 Pflanzenregionen folgen sich in Ähn-
licher Weise am Abhange hoher Gebirge nur in viel kürzeren Entfernungen.
Die meisten Pflanzen haben demnach 2 Wohnstätten, die eine in der Ebene,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Aristocholia Magdalenenfl Australien Polen Amerika
284
335. Der Kaffeebaum.
Mancher, trinkt seine Tasse Kaffee, ohne dabei weiter etwas
zu denken. Aber es ist wohlgethan, daß man fragt: woher
kommt denn dieses Lieblingsgetränk so vieler Millionen? Das
Mutterland des Kaffeebaums ist Arabien. Von dort ist er nach
Tst- und Westindien verpflanzt worden. Unser gewöhnlicher
Kaffee kommff aus Amerika über Hamburg zu uns.
Die Kaffeebäume sind 6 bis 8 m hoch, immer grün und
blühen beständig. Die Blätter sind länglich, fest und glänzend;
sie gleichen sehr den Pomeranzenblättern, nur sind sie etwas
länglicher. In den Blattwinkeln stehen in Haufen die weißen
Blüten. Diese Blüten leuchten hinter den Blättern schon fern-
hin vor und verbreiten einen würzigen Geruch. Ans ihnen
bildet sich die purpurrote, einer kleinen Kirsche ähnelnde Beere.
Diese Kirsche enthält in einer knorpeligen Haut, welche in ein
süßes Fleisch eingeschlossen ist, zwei Samen, die den uns be-
kannten Kaffee geben. Um bequem ernten zu können, läßt man
den Baum nicht sehr hoch aufschießen. Da nicht alle Früchte zu-
gleich reifen, sammelt man die Bohnen mehrmals ein. Man
breitet sie auf Tüchern in der Sonne aus, um sie zu trocknen.
Dann rollt man mit hölzernen Walzen darüber hin, wobei
Fleisch und Schale zerspringen. Diese sondert man durch
Schwingen von den Kernen. Büttner.
336. Die Baumwolle.
Kleidungsstücke von Baumwolle, z. B. Jacken, Strümpfe,
Tücher u. s. w. kennt ihr alle. Auch sagt euch das Wort Baum-
wolle, daß diese Wolle nicht auf einem Schafe, sondern auf einem
Baume oder vielmehr auf einem Strauche wächst. Der Baum-
wollenstrauch wird etwa l—2 m hoch und hat nur ein paar
Blätter. Diese sind durch große Einbiegungen in fünf Lappen
geteilt und haben ebensoviele Hauptnerven, die alle von einem
Punkte, vom Ende des Stieles ausgehen. Dieser gelbe Kreis
ist die Blüte. Im Mittelpunkte steht der Stempel, umgeben
von den Staubgefäßen. Letztere sind eingefaßt von einem braunen
und gelben Blätterringe. Die Frucht besteht aus einer grünen
Kapsel von der Größe einer Nuß. In derselben liegt die
Baumwolle, und mitten in der Baumwolle, wie in einem weichen
Bettchen, liegen die fetten, öligen Kerne. Die Baumwolle dehnt
sich aber immer mehr aus, so daß die Kapsel nachher so dick
wird wie ein Apfel und dann aufbricht. Sie wird nun gesam-
melt, von den Kernen gereinigt, zuletzt gesponnen und zu
Kleidungsstücken gewebt. Sie wächst nur in wärmeren Ländern,
wie in Ostindien, Ägypten, Südeuropa; auch wird sie jetzt in
dem südlichen Teile von Nordamerika stark angebaut. Nicht
102
Naturgeschichte.
Orte zum andern bewegen, sondern nur, daß
sie sich dem Lichte zuneigen, und ihre Blumen
öffnen oder schließen.
§. 17.
Bäum e.
Die Bäume werden eingetheilt: 95.
1) In Gartenbäume, die um des Obstes Wie theilt man
willen gezogen werden; die Bäume ein?
2) In Forst- oder Waldbäume, die zum
Brennen und Bauen benützt werden. ^ Y6.
Die Forstbäume werden wieder eingetheilt die Forst-
in Laub, und Nadelholz. bäume?^
Unter Laubholz versteht man jene Vau-^
me, welche im Frühjahre neue Knospen trei- unter Laub-
den, und Blätter bekommen, die im Herbste hör??
abfallen. 1' 93.
Unter Nadelholz versteht man jene Wald- Was versteht
bäume, deren Blätter die Gestalt einer Nadellman unter Na-
haben, die immer grün bleiben, und deren delholz?
Frucht in einem holzartigen Zapfen besteht.
Zum Laubholze rechnet man die Eiche,
Buche, Birke, Erle, Linde, Esche, Ulme,
Pappel rc.
Zum Nadelholze die Fichte, Tanne, Fer-
che, Lerche, Ceder, den Wachholder-, den
Lebensbaum rc.
Nach Art und Beschaffenheit der Früchte,
theilt man die Bäume
1) in Kernobst, dessen Kern mit einer
feinen Rinde umgeben ist, z. V. Aepfel, Bir-
nen, Quitten rc.
2) in Steinobst, dessen Kern in einer
harten steinernen Schale liegt;
2) in Nüsse.
Nach ihrem Vaterlande theilt man sie injb. nach ihrem
in - und ausländische. Unter den Letzter» sind Vaterlande?
merkwürdig: der Zitronenbaum, Pomeranzen-,
99.
Welche Bäume
rechnet man zum
Laub- und wel-
che zum Nadel-
holze?
100.
Wie theilt man
die Bäume
nach Art und
Beschaffenheit
ihrer Früchte
ein?
— 70 —
die blauen Berge, das Flinders- und Victoria-Gebirge. Der größte Strom ist der Murray. Die Hauptorte sind: Sidney, Melbourne und Adelaide.
Die Ureinwohner heißen Australneger und stehen aus niedriger Bildungsstufe. Einheimische Säugethiere kommen hier nur wenige Arten vor, unter ihnen das Känguruh und Schnabelthier. Viele Pflanzen wechseln statt der Blätter die Rinde, z. B. die sogenannten Eucalypten, welche zur Familie der Myrtengewächse gehören, und von denen die, welche eine starke Gummiabsonderung haben, als Gummibäume bezeichnet werden.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
23
Thiere stoßen. Als Hauptgesetz für die Verbreitung derselben gilt: Je
näher den Polen, desto mehr Armut, je näher dem Aeqna-
tor, desto mehr Kraft, Größe, Fülle und Pracht.
1. Verbreitung der Pflanzen. Wandern wir von dem Pole dem
Aequator zu. Da wo ewiger Schnee oder Eis den Boden bedecken, ist
alles organische Leben erstorben oder erscheint nur in kleinen, einfachen
Pflänzchen, den Flechten und Moosen, die wegen des Mangels an bunt-
farbigen Blüten nur einen einförmigen Rasenteppich über die Erde
ziehen. Mit jedem Grade, den wir uus vom Pole entfernen, wächst
das organische Leben an Zahl der Formen, an Kraft und Ueppigkeit
der Gestalten. An jene unvollkommenen Gestalten der Flechten und
Moose reihen sich bald die baumartigen Gewächse, zuerst die zapfen-
tragenden Nadelhölzer, dann die kätzchenblütigen Laubbäume, die Eichen,
Buchen, Birken, Pappeln, Weiden, welche in der gemäßigten Zone ihre
höchste Ausbildung erreichen. Erst in den Wendekreisen oder nahe an
deren Grenzen treten die Riesen des Pflanzenreiches, die schlanken Pal-
men, die baumartigen Farnkräuter und Malven auf, mit denen die
Myrten und andere schöne Gewächse sich verbinden. Hier in den durch
Palmen, Brotfruchtbäumen und Orangen belebten Landschaften erhebt
sich der herrliche, königliche Bananenbanm, ausgezeichnet durch einen
kräftigen Stamm, durch Größe der Blätter, durch Farbenpracht der
Blüten und wohlschmeckende, nährende Früchte. Die Wiesen, der
schöne grüne Schmuck unserer Fluren, sie sind allmählich geschwunden;
die tropische Sonne ist ihrem Gedeihen nicht günstig. An Stelle unseres
Roggens, der Gerste, des Hafers erblicken wir große Felder von Mais
und Reis, dessen Halme ganz unter Wasser stehen, darunter Unkräuter
von fremdartigem Aussehen; andere Futterkräuter, anderes Gemüse.
Da, wo die Sonne des Mittags senkrecht über den Bewohnern steht,
wachsen die Bäume, Sträucher und Kräuter, welche unsere edelsten Ge-
würze liefern, wie der Zimmetbanm, der Mnskatenbanm, der Gewürz-
nelkenbanm; da wachsen die Kardamomen, der Pfeffer und der Ingwer,
der Kaffee und das Zuckerrohr.
Das Aufsteigen am Abhänge der Gebirge vom Fuße uach dem
Gipfel bietet im Pflanzenwnchse ähnliche Erscheinungen, wie die Wan-
dernng vom Aequator nach den Polen.
Auch die geographische Länge ist von Bedeutung; einige Gattungen
sind dem östlichen, andere dem westlichen Kontinente eigenthümlich. So
hat Amerika vor seiner Entdeckung außer der Kartoffel kein Nahrungs-
gewächs hervorgebracht.
Beschaffenheit des Bodens, Klima, besonders aber der Mensch,
welcher viele Gewächse, die ihm Nahrungsmittel liefern, durch Anbau
über weite Erdstriche und ganze Zonen verbreitete, haben wesentlich auf
die Gestaltung der Vegetation eingewirkt.
Die Pflanzengeographie unterscheidet nach dem Vorkommen
der hauptsächlichsten Pflanzen folgende Klimagürtel:
1) In der Zone und Region des Regens:
a. Der Gürtel der Banane und Brotfrucht;
1). - - der Palme;
c- - - des immergrünen Laubholzes ohne Blattfall.
2) In der Zone und Region des veränderlichen Niederschlags:
a. Der Gürtel des Weinstocks;
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35
Desgleichen begann er die Abfassung einer Gramma-t i k der fränkischen Sprache.
Den Monaten, für welche bei den Franken bis dahin teils lateinische teils einheimische Bezeichnungen üblich waren, gab er ebenso fränkische Namen wie den zwölf \Y in den. Von ihnen hatten bisher höchstens vier besondere Namen geführt.
So nannte er den Januar Wintermonat, den Februar Hornung, den März Lenzmonat, den April Ostermonat, den Mai Wonnemonat, den Juni Brachmonat, den Juli Heumonat, den August Erntemonat, den September Holzmonat, den Oktober Weinmonat, den November Herbstmonat, den Dezember Christmonat.
Die Windnamen waren folgende: den Subsolanus nannte er Ostwind, den Eurus Ostsüdwind, den Euroauster Südostwind, den Auster Südwind, den Austroafricus Südwestwind, den Africus Westsüdwind, den Zephyrus Westwind, den Chorus W7estnordwind, den Circius Nordwestwind, den Septentrionalis ^Nordwind, den Aquilo Nordostwind, den Volturnus Ostnordwind.
30. Kapitel.
Des Kaisers Tage schienen gezählt. Zu Altersbeschwerden war Krankheit gekommen. Da ließ er denn seinen Sohn Ludwig, den König von Italien -— er lebte ja noch allem von den Söhnen der Hildegard — zu sich kommen und machte ihn unter Beirat und Zustimmung der Großen aus dem ganzen Frankenreiche zum Mit kaiser und Erben des Reiches. Dabei setzte er ihm das Diadem aufs Haupt und ließ ihn hinfort Kaiser und Augustus anreden.
Dieser Entschluß fand den ungeteilten Beifall aller Anwesenden. Weil er nach ihrer Ansicht dem Reiche zum Besten gereichen mußte, führte man ihn auf göttliche
3*
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Extrahierte Personennamen: August Austroafricus_Südwestwind Ludwig Ludwig Hildegard_— Augustus
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110
am Blattstiele, bei diesen stehen mehrere Blättchen an einem
gemeinschaftlichen Blattstiele. Ihrem Standorte nach heißen
die Blätter Wurzelblätter, Stengelblatter undblüthen-
b!älter, je nachdem sie sich aus der Wurzel oder aus dem
Stengel entwickeln, oder in der Nähe der Blüthen sitzen. Nach
ihrer Stellung undrichtung nennt man sie gegenständig,
wenn sie paarweis in gleicher Höhe an entgegengesetzten Seiten
des Stengels sitzen (Klappertopf, Seifnelke); kreuzweisstehend,
wenn zwei Blätterpaare, von oben angesehen, ein Kreuz bilden
(Gundermann); Wechsel ständig, wenn sie abwechselnd bald
auf der einen, bald auf der andern Seite des Stengels stehen
(dreifarbiges Veilchen); zerstreut, wenn sie ohne Ordnung
(Lein), gedrängt, wenn sie dicht beisammen stehen;* drei-,
vierfach rc., wenn sie zu dreien, vieren rc. an einer Stelle um
den Stengel sitzen lgelber Weidrich); büfchelweisstehend,
wenn viele Blätter aus einem Punkte zu entspringen scheinen
(Bocksdorn); Ziegeldach artig, wenn sie dicht stehen und wie
die Ziegel eines Daches einander zum Theil bedecken (scharfer
Mauerpfeffer); angedrückt, wenn sie sich dicht an den Stengel
legen lzweihäusiges Ruhrkraut); aufrecht, wenn sie fast senk-
recht stehen (Weißwurz); abstehend, wenn sie mit dem Stengel
einen spitzen Winkel bilden (Rheinweide);' wagrecht, wenn sie
mit ihm einen rechten Winkel bilden (Flammenblume); nieder-
gebogen, wenn sie nach unten gerichtet sind (die unteren Bl.
bei dem durchlöcherten Johanniskraut) rc. Ihrer Anheftung
nach heißen die Blätter gestielt, wenn sie einen Blattstiel
haben (Linde); sitzend, wenn der Blattstiel fehlt (Klappertopf);
schildförmig, wenn sie in der Mitte befestigt sind (spanische
Kresse); reitend, wenn sich die Blätter mit dem Grunde um-
fassen (Schwertlilie); umfassend, wenn der zweilappige Grund
den Stengel umfaßt (Wiesenknöterich); verbunden, wenn 2
gegenständige Blätter an ihrem Grunde zusammengewachsen sind
(Caprifolium); herab! aufend, wenn die Blattfläche am Sten-
gel herabläuft (Königskerze).
Das einfache Blatt heißt der Spitze nach spitz, wenn es
in einen spitzen Winkel ausläuft, ohne daß die Ränder von ihrer
Richtung abweichen (gelber Weidrich); zugespitzt, wenn die
Spitze länger vorgezogen ist, nachdem die Ränder plötzlich ihre
Richtung verändert haben (Linde); stumpf, wenn es oben ab-
gerundet ist (großer Wegeiritt); abgestutzt, wenn die Spitze in
einer geraden Linie abgeschnitten ist (Blattfcheide des Schneeglöck-
chens); ausgeraubet, wenn ein stumpfes Blatt einen schwachen
Einschnitt hat (Sauerklee); getheilt, wenn der Ausschnitt über
die Mitte des Blattes geht (scharfer Hahnenfuß). Der Grund
des Blattes ist herzförmig, wenn er aus 2 abgerundeten Lap-
pen besteht und das Blatt oben zugespitzt ist (Veilchen); nieren-
förmig, wie das vorige Blatt oben abgerundet (Gunder-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]